Nach dem wir letztes Jahr komplett auf unseren Tag der offenen Tür verzichtet haben, sah es auch dieses Jahr nicht danach aus, dass wir unser geliebtes Fest unter normalen Bedingungen feiern können. Wenn wir auch dieses Jahr die Dorfgemeinde nicht einladen konnten, so wollten wir trotzdem wieder einmal einen Feuerwehrtag einlegen. Deshalb wurde aus dem Tag der offenen Tür ein Tag der verteilten Übung. Als besonderes Schmankerl konnten unsere Drehleitermaschinisten die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehren organisieren.
Bevor die Einsatzszenarien losgehen konnten, gab es noch einen Spezialauftrag an der Turnhalle des TV Harheim. Dort mussten kurz unter dem Dach provisorische Flicken an den Fallrohren der Regenrinnen angebracht werden.
Diese Gelegenheit nutzten wir für einen ersten Einsatz der Drehleiter und auf der Rückseite des Gebäudes für eine Übung mit der dreiteiligen Schiebleiter. Erste staunenden Kinder kamen vom Sportplatz und Spielstraße, um zu sehen, was die Feuerwehr denn dort macht.
Als nächstes gab es eine Aufgabe anderer Art zu lösen. Vom Sportplatz aus wurden wir zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person „alarmiert“. Beim Eintreffen an der Ecke Fuchskaut und In den Aspen war schnell klar, dass die Person schnellstmöglich befreit werden muss, da das Auto schon anfing zu qualmen und zu brennen. Neben der Versorgung des Verletzten, war es wichtig den entstehenden Brand einzudämmen. Gelöscht wurde mit Hilfe eines Schaumrohres und als Backup unsere Feuerlöscher bereitgestellt. Der Verletzte wurde dem Rettungsdienst übergeben und das Auto vollständig abgelöscht.
So ein Einsatz zehrt auch an den Einsatzkräften und so machten wir uns zu einer kleinen Pause ins Gerätehaus auf. Frisch gestärkt ließ der nächste Einsatz nicht lange auf sich warten. Feuer in einer Dachgeschosswohnung am Entenpfad. Eine Person muss über den Balkon gerettet werden. Ein klarer Fall für die Drehleiter, aber auch rundherum gibt es genug zu tun. Die Wasserversorgung muss aufgebaut, eine Verletztensammelstelle eingerichtet und weitere Trupps zur Brandbekämpfung ausgerüstet werden. Und natürlich denken auch wir an unseren Schutz und sichern unsere Einsatzstelle mit Warndreiecken, Blitzleuchten und Verkehrsleitkegeln ab. Auch hier wurde unsere Übung von Passanten verfolgt und der eine oder andere erkundigte sich schon nach dem nächsten Übungsobjekt. Aber erst einmal muss auf und eingeräumt werden. Denn nach der Übung ist vor der Übung.
Unser letzter Einsatz wurde dann ein Garagenbrand in einem Hof in der Straße Alt Harheim. Diesmal konnten unsere Youngsters zeigen was in Ihnen steckt und die ersten zwei Trupps stellen. Die Wasserversorgung musste über die Hauptstraße mit Schlauchbrücken geführt werden, da der Hydrant an der nächsten Kreuzung liegt.
Nach dem erfolgreichen Löscheinsatz ging es zurück ins Gerätehaus, wo die Kameraden unserer Alters- und Ehrenabteilung schon mit Bratwürsten und kalten Getränken auf uns und unsere Familien warteten.
Ein letztes Mal durften unsere Drehleitermaschinisten noch ihr Können mit einer Schauübung unter Beweis stellen. Mit Hilfe der Drehleiter wurde für die Zuschauer ein Kamerad vom Flachdach des Gerätehauses gerettet.
Rundherum ein gelungener Tag der halb offenen Tür bei herrlichem Wetter. Sollte einer unserer Zuschauer Lust bekommen haben, heißen Florian Kids, Jugendfeuerwehr, Einsatzabteilung und unser Förderverein jederzeit gerne neue Mitglieder und Mitgliederinnen willkommen. Egal ob Quereinsteiger oder mit Feuerwehrerfahrung.
Neben der Brandbekämpfung stehen auch weitere Themen auf unserem Übungsplan. Am Freitag ging es um alternative Einsatzmöglichkeiten unserer Steckleitern. Eine Aufgabe, bestand darin, einen Biertisch mit Gewicht anzuheben und dann die Beine auszuklappen. Gruppe 2 sollte gesichert in den Schacht neben unserem Gerätehaus einsteigen.
Vier Mitglieder unserer Einsatzabteilung haben im September und Oktober erfolgreich Ihre Ausbildung als Drehleitermaschinisten absolviert. Der Lehrgang fand an mehreren Terminen „nach Feierabend“ (vorrangig Theorie) und zwei Samstagen (Praxis) statt.
Zur praktischen Gewöhnung absolvierte jeder Teilnehmer u.a. eine Geschicklichkeitsübung bei der ein am Leiterkorb hängender Wassereimer auf einem Ziel abgestellt werden mussten. Anschließend wurde das Anleitern an verschiedenen Gebäuden ausgiebig geübt, wobei es, neben der Beherrschung der Steuerung, ganz wesentlich auf das wohlüberlegte einsatztaktische plazieren der Leiter am Gebäude ankommt damit das angepeilte Ziel, wie z.B. ein Fenster, mit dem Leiterkorb zu erreicht werden kann.
Daneben wurde der Umgang mit den zahlreichen Anbauteilen, wie Krankentragen und Wenderohr (Wasserwerfer), sowie die Rücknahme der Leiter im Notbetrieb geübt.
Gemeinsam mit den benachbarten Freiwilligen Feuerwehren aus Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach können wir die Besatzung für eine Drehleiter (DLA(K) 23/12) stellen, deren Stationierung im Nieder-Erlenbach geplant ist.
Während der Einschränkungen der vergangenen Wochen, konnten wir unsere stetige Aus- und Weiterbildung mit Hilfe von Online Übungen aufrechterhalten. Da wurde aus der Not eine Tugend gemacht und die schwierige Kommunikation in Webkonferenzen für eine virtuelle Funkübung genutzt. Oder für einen angenommenen Brand bei den Motoradfreunden vom MF93 eine Wasserförderung über eine virtuelle lange Wegstrecke aus der Nidda geplant.
Doch so richtig Spaß macht Feuerwehr erst in der realen Gemeinschaft und mit praktischen Übungen. So war die Freude groß, als klar war, dass wir uns wieder am Gerätehaus treffen können. Unter Einhaltung der allseits bekannten Hygienevorschriften und besonderer Vorsicht war es am 15.05. das erste Mal nach der Pause soweit.
Wie jeden 2. Freitag trafen wir uns um 19:45, diesmal am und nicht wie sonst im Gerätehaus, dafür im „großen“ Kreis und mit gebührendem Abstand. Das Umziehen im Gerätehaus dauerte heuer etwas länger, da sich, um die Abstandsregeln nicht zu verletzen, immer nur 4 Personen gleichzeitig in der Umkleide aufhalten dürfen. Keine Angst, dieser Teil wird im Ernstfall übersprungen, die Einsatzkleidung hängt in der Fahrzeughalle.
Einer der ersten Punkte war dann die Ausgabe der Masken. Diese sollen vor Allem dann getragen werden, wenn die Einhaltung der Mindestabstände technisch schwierig ist, zum Beispiel bei der Fahrt mit den Fahrzeugen oder innerhalb von Gebäuden.
Nach der langen Pause war es uns wichtig, die korrekte Funktion aller Geräte auf und an den Fahrzeugen sicherzustellen, damit im Ernstfall auch alles parat ist und einwandfrei funktioniert. Hierfür fuhren wir unsere drei Fahrzeuge aus der Halle und entluden sie nach und nach nahezu vollständig.
Dazu gehörte die Überprüfung der Akkus von Lampen, Funkgeräten und Atemschutzgeräten, aber auch die Kontrolle von Motorsägen, Notstromaggregat und Lichtmasten.
Für den abschließenden Test der Fahrzeugpumpen fuhren wir an den Harheimer Sportplatz. Schnell wurde eine Wasserversorgung aus einem Unterflurhydranten aufgebaut und beide Fahrzeuge mit Schlauchleitungen verbunden. Da das Wasser ja auch irgendwo hin muss, betätigten wir uns als Gehilfen des Grünflächenamts und beregneten etwas die angrenzenden Wiesen.
Ein wirklich gelungener Übungsabend und ein guter Einstieg nach der kurzen Coronapause.
Ein Video vom Miniatur Wunderland;
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